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Es war mal wieder an der Zeit für eine Waldwanderung

18. 09. 2024

Mitte August 2023 war unser Schmalenseer Bauernwald voller interessanter Pilze. An Bäumen, in Baumstümpfen und auf dem Waldboden gediehen zahlreiche tolle Fotomotive. Dreizehn Monate später ist die Ausbeute geringer ausgefallen, zumindest, was die Pilze angeht. Aber ein Besuch unserer Natur lohnt immer, vor allem, wenn eine Kamera dabei ist. 

 

Allerdings: Nicht jedes Motiv will auch fotografiert werden. Ich bin sogar davon überzeugt, dass es Wesen im Waldweg gibt, die mich an der Nase herumzuführen suchten. Ein stetiges Glucksen in der Höhe lockt das Objektiv, doch immer, wenn der Finger den Auslöser drücken will, gibt das Wesen eine Art Jubelruf von sich und ist verschwunden...

 

Also wird der Weg fortgesetzt. Neue Bewohner unmittelbar vor der Waldkante: Rinder. Wer kann nicht entschleunigen, wenn er diesen Tieren beim Grasen und Verdauen zusieht? 

 

Der Blick geht in die Sträucher am Wegesrand: Schlehen. Da kommt direkt der Gedanke an Likör (ich weiß auch nicht, warum). 

 

Der Blick geht nach unten. Im Gras wackelt ein Pilz. Eine Nacktschnecke „fällt“ gerade den Stengel und macht sich über diesen her. Selten habe ich eine solche Schnecke so verhältnismäßig schnelle Bewegungen ausführen sehen!

 

Noch bevor der „Eingang“ zum Bauernwald erreicht ist, dort, wo man vor der Streuobstwiese steht, fallen viele Schmetterlinge auf, die davonflattern. Ich setze darauf, dass sie auf dem Rückweg noch da sein werden... 

 

Ich betrete den Wald. Während die Wege für Spaziergänger freigehalten werden und eine große Lichtung zum Verweilen einlädt, bleibt der Rest sich selbst überlassen. Ein Urwald aus altem Laub und frischem Grün, in die Höhe schießenden Bäumen und reichlich Totholz – lauter Nahrungsreservoirs für zahllose Lebewesen. „Wecome to the Jungle“. 

 

Erster Direktkontakt mit einem Tier im Wald: Ein Mistkäfer krabbelt vor meinen Füßen daher. Einige Meter weiter suche ich nach „meinen“ pilzumwucherten Baumstümpfen. Doch da wächst (noch) nichts. Auch die Steinpilze vom letzten Jahr sind nicht da – hat sich die jemand geholt? Stattdessen erahne ich aus dem Augenwinkel Fledermäuse, die an zarten Zweigen hängen. Blick geschärft: Totes Laub. Puh.

 

Fast schwindet aber die Hoffnung auf Pilze. Die vielen Zunderschwämme an einer abgebrochenen Buche will ich nicht schon wieder zum Thema machen (zu spät...). Der Weg wird fortgesetzt in Richtung Grenze (in diesem Fall die zu Belau). Da: Am Baumstamm schimmert es rötlich: Der Riesensporling lässt mich nicht im Stich! Als ich in tiefer Hockhaltung Detailaufnahmen mache, knackt es hinter mir: Spaziergänger. Die fotografiere ich aber nicht. 

 

Als ich zu der Anhöhe komme, bei dr im Frühling Waldmeister zu finden war, überraschen mich helle Knollen am Boden und im Moos auf Totholz: Bovisten. Google sagt mithilfe der Kamera, es seien Kartoffelbovisten. Egal, sie sind giftig. Und etliche sind aufplatzt. Sie sehen aus wie kleine Vulkane. Und ich habe Pilze gefunden – Plural. Also kann ich umdrehen. 

 

Hallo, Mister Mistkäfer! Doch dieser tritt die nicht ganz so schnelle Flucht an und kämpft sich durch das Laub am Boden. 

 

Und dann hatte ich doch noch eine Verabredung? Richtig: Schmetterlinge vor dem Bauernwald. Dort heizt eine warme Herbstsonne den Weg auf und macht die Jacke überflüssig. 

 

Aber jetzt wird nicht an die Garderobe gedacht. Da flattern doch mehrere Tagpfauenaugen herum. Und eines scheint meine Absicht durchschaut zu haben – und gibt sich wohlwollend! Zunächst präsentiert sich der Falter im Porträt und hält sich an einem Halm. Dann landet er zu meinen Füßen und präsentiert die Flügel. Das ist „nice“, wie die jungen Leute heute sagen. 

 

Zufrieden trete ich den Heimweg an. Da gluckst es wieder in der Höhe. Irgendwo in einem der letzten Bäume vor der Wohnbebauung des Waldwegs hat es zudem geraschelt. Die Kamera ist noch aktiviert und das Objektiv folgt nun dem Blick. 

 

Da: Zwei dunkle Augen funkeln von einer Astgabel neben einem Eichenstamm. Gerade noch kann ich den Auslöser drücken, da ist das Eichhörnchen mit Triumpfgemurmel und anschließendem Glucksen auch schon zwei Bäume weiter. Das Bild ist unscharf – aber am Ende hab ich Dich doch noch erwischt! 

 

Fotos: Christian Detlof

 

Bild zur Meldung: Das Tagpfauenauge tanzt in der Sonne

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Wald (16. 09. 2024)

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