Historischer Abriss
Wann Schmalensee tatsächlich gegründet worden ist, wissen wir nicht sicher. Die bisher erste urkundliche Erwähnung Schmalensees erfolgt am 21.10.1296: Adolf und Johannes, Grafen von Holstein, stiften eine Kirche zu Sconeborne und statten diese mit vier Hufen aus. Der Inhalt berührt Schmalensee nicht. Aber abschließend heißt es „Datum et Actum, Smalense, Anno Domini MCCXCVI, vndecim milium virginum.“ Ist die Urkunde am (Versammlungsort auf dem Vier) oder in Schmalensee ausgestellt worden?
In Plön wird 1324 eine Urkunde ausgestellt: Graf Johann von Holstein schenkt einem Marquard von Schmalensee 3 ¾ Hufen in der Diözese Lübeck. Bereits 1349 kommen diese in den Besitz des Heilig Geist Hospitals zu Lübeck. Marquard von Schmalensee hatte sich allerdings wohl noch schneller von den Grundstücken getrennt und sie an den Presbyter Heinrich Kakediß veräußert.
Eine Urkunde, die Schmalensees Existenz eindeutig nachweist, wird am 25.01.1343 ausgestellt: Die Grafen Hinrich und Nicolaus schenken ihre Oberherrlichkeit über Schmalensee an das Kloster Preetz. Die Urkunde enthält auch die Namen der damaligen Hufner. Eler Zworene, Johannes Belowe, Radeke, Abele, ein weiterer Eler und Hinricus Sture sind Kolonisten in Schmalensee im Kirchspiel Bornhöved.
Das Lübecker Zehntregister fasst die Gesamtheit der dem Lübecker Bischof zustehenden Zehntleistungen zusammen. Es ist ein fortgeschriebenes und fortzuschreibendes Dokument, eine Momentaufnahme. 1433 sind die zehntpflichtigen Dörfer des Kirchspiels Bornhöved aufgeführt. Darunter Smalenzee, Stokzee, Dampstorpe, Tensuelde, Terbeke und Gunnebeke. Aber auch Stolpe, Karlubbe, Daldorpe, Reyneswurden (Rendswühren), Wanekendorpe (Wankendorf) u.a. mit Belouw und Prodole (Perdöl) sowie Cordestorpe (Kührsdorf) sind in der Parochie Bornehouede aufgeführt.
In den Segeberger Amtsrechnungen von 1605/06 und 1609 taucht auch das Dorf Schmalensee mit seinen Abgabepflichten an die Obrigkeit auf.
Am 15.10.1645 berichten die Segeberger Holzvögte dem Landesherrn nach Ende der so genannten Schwedenzeit (1643-45) über den Zustand der Waldungen im Amt Segeberg. „Aufm Schmalenseher Felde“ seien demnach von den Besatzern 6 Stück Eichen gefällt worden. Schmalensee wird, wie Gönnebek, den Klosterdörfern des Amtes zugerechnet – offenbar denen des ehemaligen Klosters Segeberg.
Mit einem Bittschreiben ersuchen die Dörfer Bornhöved, Schmalensee und Gönnebek am 23.11.1689 den Landesfürsten, ihnen die Steuerlast zu nehmen, da sie für einige Jahre unter der Einquartierung von Truppen gelitten hätten.
Untrennbar ist Schmalensee mit der Geschichte des Nachbarortes Bornhöved verbunden. Der Kirchspielort mit der im Jahr 1149 geweihten Vizelin-Kirche bildete stets einen Mittelpunkt, an dem sich die umliegenden Dörfer ausrichteten und wo das zentrale gesellschaftliche und politische Leben spielte. Gemeinsam mit Bornhöved und Gönnebek bildete Schmalensee das alte Amt Bornhöved. Zahlreiche Vereine, die es längst nicht mehr gibt, waren nach „Bornhöved und Umgegend“ benannt.
Schmalenseer haben sich immer wieder außerhalb der Ortsgrenzen hervorgetan. Sie waren Amtsvorsteher, Kreis- und sogar Landtagsabgeordnete, führten den Vorsitz in Vereinen und Organisationen auf Amts- und Kreisebene oder vertraten die Interessen ihres Berufsstandes in der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein.
Der Arbeitskreis Dorfgeschichte Schmalensee hat es sich zur Aufgabe gemacht, hier anzusetzen und das 1946 von Heinrich Göttsch verfasste Chronikwerk zu ergänzen, in Teilen zu erneuern. In ehrenamtlicher, scheinbar nie endender Kleinarbeit sind die Mitglieder bestrebt, Material zu sammeln, auszuwerten und aneinanderzufügen. Ergebnisse dieser Arbeit sind auf dieser Homepage zu finden, die vom Arbeitskreis gepflegt wird.