1500
1520
Eine Betrachtung des Grundbesitzes des (auf der Burg Segeberg residierenden) Landesherren sagt aus, dass im Kirchspiel Bornhöved nur das Dorf Bornhöved selbst ihm gehört. Die Dörfer Tarbek, Gönnebek und Schmalensee sind demnach Dörfer des Klosters Segeberg. Die übrigen Dörfer des Kirchspiels stehen unter der Herrschaft von adeligen Gütern in diesem oder in benachbarten Kirchspielen.
Quelle dieser Betrachtung ist ein Text von Anne Dörte Meyer, „Die Bedeutung der Burg Segeberg für die Verfassungsstruktur des späteren Amtes Segeberg“, im Heimatkundlichen Jahrbuch des Kreises Segeberg 1966. Der Feststellung ist eine Karte beigeordnet, die ausgerechnet Schmalensee aber nicht dem Kloster Segeberg sondern einem „anderen Kloster“ zugehörig kennzeichnet.
1522
Beeinflusst von der Lehre Martin Luthers wirbt in Husum der Geistliche Hermann Tast im Sinne der Reformation. Die evangelische Lehre breitet sich rasch in Schleswig-Holstein und Dänemark aus.
1526
Erste namentliche Steuerlisten für die Dörfer liegen den Segeberger Amtsrechnungen bei. Im Durchschnitt entrichtet ein Vollhufner 1 Mark, 1 Schilling, 4 Pfennig; jeder Kätner 8 Schilling. Eine Tonne Roggen (100 Kilogramm) kosten damals 1 Mark, 3 Schilling, 6 Pfennig – ein Vollhufner zahlt im Schnitt rund 90 Kilo Roggen, ein Kätner rund 42 Kilo.
Überliefert sind Predigten des Reformators Hermann Tast in Rendsburg und Kiel, ab 1530 auch in Lübeck. Die „neue Lehre“ bedeutet den Beginn des Protestantismus in Schleswig-Holstein, u.a. durch den späteren König Christian III. Und seinen Hofmeister Johann Rantzau, die 1531 Luthers Auftritt vor dem Reichstag zu Worms erleben.
1534
Grafenfehde: In den Bürgerkrieg, der um die dänische Thronfolge entbrannt ist, mischt sich auch die Hansestadt Lübeck ein. Lübsche Truppen brennen das zum König haltende Segeberg nieder. Dabei gehen auch wertvolle Unterlagen des Klosters verloren.
1538
25.02.1538
Auf Schloss Gottorf zu Schleswig findet nach Einberufung durch König Christian III. Die erste Synode der evangelischen Glaubensrichtung in Schleswig-Holstein statt. Auch Vertreter aus Segeberg, Neumünster und Plön nehmen teil.
1542
09.03.1542
Mit der Annahme der von Dr. Johann Bugenhagen erarbeiteten und vom dänischen König Christian III. eingeführten neuen Kirchenordnung durch den Landtag in Rendsburg erfolgt die Umsetzung der Reformation in Schleswig-Holstein. Damit enden die kirchlichen Verbindungen mit Bistümern und Erzbistümern. An der Spitze der neu entstandenen schleswig-holsteinischen Landeskirche steht der Landesfürst, der die Oberaufsicht Superintendenten und Pröpsten überträgt. Die Besitzungen der Klöster fallen vielfach an neu gebildete Ämter oder den Adel bzw. den König. Im Bereich des ehemaligen Klosters Segeberg ist davon auszugehen, dass dem Amt Segeberg Teile seiner Besitzungen zufielen. An anderer Stelle, etwa im Falle Gönnebek, dürfte dieses Dorf endgültig an das Kirchspiel Bornhöved gegangen sein, um die dortige Pfarrstelle zu festigen.
1564
1542 wurde in Schleswig-Holstein die Reformation eingeführt. Dennoch bleibt die bisherige Verwaltung des Klosters Segeberg noch länger als 20 Jahre bestehen. Im Auftrag des Königs Friedrich II. übernimmt 1564 Statthalter Heinrich Rantzau (Ranzow) das Kloster. Bei der Übergabe der Klosterrechnung und des Inventars wird eine Rechnung vorgelegt, in deren Inventar auch der Schmalensee bzw. das Dorf aufgeführt ist: „Wat thom Smalensee gewesen is: Eine große Halfkrug-Waschschüssel. Noch 1 olt bedde mit ener Decke und 1 paar Laken und 1 davon ganzlich olde wehr.“ (Möglich, dass es sich um das Inventar der Clus handelte.)
1567
Aufgrund einer erheblichen Preissteigerung des Roggens in den Jahren 1545-46 hat der durchschnittliche Vollhufner im Amt Segeberg nur noch 30 Kilo Roggen abzuliefern, da die ordentliche Bede (fixierte Steuer) weiterhin gilt und nur mit Zustimmung der Bauern geändert werden kann.