1850
1850
11.03.1850
Das „Gesetz überdie Polizei-Verwaltung“ wird erlassen.
1852
Die Evangelische Kirchengemeinde Bornhöved erlässt eine straffe Friedhofsordnung, da die Begräbnisplätze auf dem Kirchhof überbelegt sind. Doch die erhoffte Verbesserung stellt sich nicht ein und 1873 gibt man den Kirchhof auf und legt den neuen Friedhof an.
1860
Die Firma Marcussen & Sohn aus Apenrade liefert eine mit 18 Stimmen versehene Orgel an die Kirche zu Bornhöved aus.
1861
In Bornhöved lässt sich der Tierarzt Hans Wilhelm Ludwig Elend nieder.
1861/62
Bau der Staats-Chaussee von Plön nach Neumünster.
1862
12.11.1862
Die Königliche Holsteinische Regierung hat ihren Sitz in Kopenhagen.
1864
Deutsch-Dänischer Krieg. Wechselnde Regierungsformen; Österreich verwaltet Holstein, Preußen Schleswig.
1865
In die Vicelin-Kirche St. Jakobi wird die Magnussen-Orgel mit 26 Registern eingebaut. Sie wird bis 1976 betrieben.
1866
11.06.1866
Carl von Scheel-Plessen wird erster preußischer Oberpräsident der Provinz Schleswig-Holstein mit Sitz in Kiel.
18.08.1866
Gründung des Norddeutschen Bundes.
23.08.1866
Mit dem Friedensschluss von Prag endet der militärische Konflikt zwischen Preußen und Österreich und zugleich die Teilung der Verwaltung Schleswig-Holsteins durch beide.
14.09.1866
Richtfest für den heutigen, neuromanischen Backsteinturm der Vicelin-Kirche St. Jakobi. Der wiederholt erneuerte hölzerne Turm der Kirche zu Bornhöved wurde durch den 42 Meter hohen Ziegelsteinbau ersetzt.
11.11.1866
Gründung der Organisation der Vaterländischen Frauenvereine vom Roten Kreuz.
24.12.1866
Die gesetzliche Einverleibung Schleswig-Holsteins als Provinz Preußens wird wirksam. Erster Oberpräsident der Provinz wird Graf von Scheel-Pleßen, der das Amt bis 1879 ausüben wird.
1867
Ab 1867 werden im Postwesen Landbriefträger eingesetzt.
Von 1867 bis 1880 ist der Schmalenseer Christian August Dunker Besitzer des Anwesens Willingshöfen.
12.01.1867
Schleswig-Holstein wird durch das Besitzergreifungspatent preußische Provinz.
28.04.1867
Einführung der direkten Steuern entsprechend preußischer Gesetzgebung in Schleswig-Holstein per Verordnung. Danach soll in beiden Herzogtümern ab dem 01.07.1867 wie im übrigen Preußen eine klassifizierte Einkommensteuer erhoben werden. Dazu wird in jedem Kreis eine Einkommensteuer-Veranlagungskommission gebildet, die dem bei der Provinzialregierung ressortierenden Bezirkskommissar für die Regelung der direkten Steuern untersteht. Der Vorsitz in den Veranlagungskommissionen wird den Landräten übertragen.
01.09.1867
Als Teil des Königreiches Preußen erhalten Schleswig und Holstein neue Gerichtsbarkeiten. Bislang richteten noch so genannte Dingvögte, nun werden in Kiel ein Appelationsgericht und in Altona, Kiel, Itzehoe, Schleswig und Flensburg Kreisgerichte geschaffen. Beim Kreisgericht Kiel wiederum werden 16 Amtsgerichte neu geschaffen, darunter Segeberg, Kaltenkirchen, Bramstedt und Bornhöved.
22.09.1867
Die „Verordnung betreffend die Organisation der Kreis- und Distriktsbehörden sowie der Kreisvertretung in der Provinz Schleswig-Holstein“ sorgt für die Schaffung von 19 Landkreisen und einer kreisfreien Stadt nach preußischem Vorbild. Das alte Amt Segeberg wird zum Kreis Segeberg. Das sind die bisherigen Kirchspielvogteien Segeberg, Bornhöved, Leezen, Bramstedt und Kaltenkirchen. Hinzu kommen Dörfer, die zuvor zum Amt Trittau (Sievershütten, Bredenbekshorst, Nahe und Stuvenborn), zum Amt Tremsbüttel (Itzstedt, Tönningstedt) und zum Preetzer Güterdistrikt (Travenhorst und Glasau) gehörten. Auch das Amt Traventhal (ohne Schlamersdorf) und Teile der Herrschaft Breitenburg, des Klosters Itzehoe sowie 15 selbständige Gutsbezirke kommen zum Kreisgebiet, das sich bis 1932 kaum verändern wird.
Die Kirchspielvogtei Bornhöved (sowie Leezen und Kaltenkirchen) werden kurz danach aufgelöst. Die Vogteien Segeberg und Bramstedt bleiben als Distriktverwaltungen Untergliederungen des Kreises.
22.09.1867
In der preußischen Provinz Schleswig-Holstein wird die preußische Landgemeindeordnung („Verordnung betreffend die Landgemeinde-Verfassungen im Gebiete der Herzogtümer Schleswig und Holstein“) per Gesetz eingeführt. Der Bauervogt ist nun Gemeindevorsteher.
26.09.1867
Die Provinz Schleswig-Holstein wird provinzialständischer Verband mit 19 Landkreisen und dem Stadtkreis Altona.
1868
Cai Lorenz Baron von Brockdorff wird Landrat des Kreises Segeberg. Seine Amtszeit endet im Jahr 1870.
Gründung des Creditvereins Bornhöved. Dieser wird im Jahre 1921 in der Segeberger Volksbank von 1867 aufgehen.
20.06.1868
Die Provinzialregierung nimmt ihren Sitz in Schleswig.
17.08.1868
Erlass der Maß- und Gewichtsordnung des Norddeutschen Bundes.
11.10.1868
Erste Sitzung des Provinziallandtages.
Währung: 1 Thaler = 30 Silbergroschen je 12 Pfennige.
1869
Als am 24. und 25.02.1869 der Kreistag des Kreises Segeberg zusammentritt, bestimmt dieser das „Segeberger Wochenblatt“ zu seinem amtlichen Mitteilungsblatt. Fortan soll es sich daher „Segeberger Kreis- und Wochenblatt“ nennen. Damit nimmt auch mit der ersten SKWB-Ausgabe am 03.04.1869 die Berichterstattung aus den Ämtern und Kirchspielen des Kreises stetig zu.
08.05.1869
Das Segeberger Kreis- und Wochenblatt berichtet von der Arbeit einer in Kiel tätigen Kommission, die sich mit der Frage einer Eisenbahnverbindung zwischen Segeberg und Kiel befasst. Drei Optionen würden von der Kommission abgewogen: Eine direkte Verbindung Kiel – Segeberg unter Einbeziehung einer Zweigbahn Segeberg – Neumünster, eine direkte Verbindung über Bornhöved und drittens eine Zweigbahn zur ostholsteinschen Bahn mit Anbindung an die Station Langenrade.
In den folgenden Wochen wird in langen Berichten eine Tendenz erkennbar, die dem Bau einer Linie entlang der alten Militärstraße von (Lauenburg – Oldesloe –) Segeberg – Bornhöved – Schleswig entspricht und eine Querung bei Wankendorf mit der Linie Neumünster – Eutin über Plön beinhaltet. Eine Lösung, der Jahrzehnte später tatsächlich der Vorzug gegeben wird.
10.05.1869
In Bornhöved haben sich 145 Militärpflichtige der Geburtsjahrgänge 1842 bis 1847 und des ersten Halbjahrs 1848 aus den Orten Bornhöved, Damsdorf, Gönnebek, Schmalensee, Stocksee, Tarbek und Tensfeld sowie von den Gütern Erfrade (Alt-Erfrade), Glasau, Kuhlen, Muggesfelde und Seedorf-Hornstorf einzufinden.
Tatsächlich stellen sich 136 Männer vor, von denen 48 als dienstfähig, zwei als nicht vollkommen dienstfähig, 79 als vorübergehend nicht dienstfähig („zeitig unbrauchbar“) und sieben als „dauernd unbrauchbar“ beurteilt werden.
05.09.1869
Ein heftiges Feuer vernichtet im benachbarten Bornhöved mehrere Gebäude und darin z.T. gelagerte Erntevorräte. Ein zwölfjähriger Junge, vier Pferde und acht Schweine kommen in den Flammen um. Beim Versuch, Gegenstände aus einem Haus zu retten, erleiden vier Personen z.T. schwere Verbrennungen.
11.09.1869
Als Reaktion auf vergangene Brände ist für die Gemeinde Bornhöved das Verbot vom 20.09.1867 bestätigt worden, Neubauten mit einer „weichen Bedachung“ zu versehen.
09.10.1869
In Bornhöved findet ab 9 Uhr die Herbstkontrollversammlung der Segeberger Landwehrkompanie statt. Die Kontrolle nimmt der Bezirksfeldwebel vor.
05.11.1869
Der königliche Wegebauinspektor Bargum in Preetz ordnet für das Jahr 1870 die Unterhaltung der Staatsstraßen im dritten holsteinischen Wegebezirk an. Darunter fällt auch die Chaussee von Neumünster bis Ascheberg, für die 715,75 Kubikmeter Steine und 469 Kubikmeter Kies bereitgestellt werden.
24.11.1869
Der Segeberger Kreistag tagt.