1889
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10.03.1889
Die Ortskrankenkasse Bornhöved hält im Tarbeker Gasthaus eine Generalversammlung ab. Vorsitzender ist H. Bewarder aus Damsdorf.
26.03.1889
Musterungstermin für die Wehrpflichtigen aus Schmalensee und einer Vielzahl von Gemeinden des Nord- und Ostkreises Segeberg im Segeberger Hotel Zur Harmonie.
01.04.1889
Der jährliche staatliche Zuschuss zur Lehrerbesoldung wird erhöht, was wiederum die Schulverbände (Gemeinden) entlastet: Für jeden allein stehenden bzw. ersten Lehrer steigt der staatliche Anteil von 400 auf 500 Mark, was im Amt Bornhöved für Schmalensee und Gönnebek zutrifft. Die dreiklassige Bornhöveder Schule erhält jährlich 1.100 Mark.
06.04.1889
Der Segeberger Kreistag beschließt eine Neuordnung der Amtsbezirke. Das bisherige Amt Bornhöved wird demnach in zwei Amtsbezirke aufgeteilt: Für den neuen Amtsbezirk Bornhöved, Nr. 6, bestehend aus den Landgemeinden Bornhöved, Gönnebek und Schmalensee wird mit 17:1 Stimmen (von 20) genehmigt. Der neue Amtsbezirk Stocksee (Nr. 7), bestehend aus den Landgemeinden Damsdorf, Tarbek, Tensfeld und Stocksee sowie dem forstfiskalischen Gutsbezirk Stocksee wird 15:3 Stimmen angenommen. Das Amt Bornhöved umfasst 1.421 Einwohner (Schmalensee: 304).
Schmalensee verfügt über ein Veranlagungssoll direkter Staatssteuern in Höhe 2.846,88 Mark. Dies und die Einwohnerzahl bedeuten, dass Schmalensee wie Gönnebek eine Stimme im Amtsausschuss hat. Bornhöved hat zwei Stimmen.
15.04.1889
Die Königliche Regierung erlässt die „Polizeiverordnung betreffend das Feuerlöschwesen auf dem platten Lande“. Inklusive Ausführungsbestimmungen ist dies eine umfangreiche Organisation des Brandschutzes in Schleswig-Holstein. Die Polizeiverordnung sieht die Einrichtung von Brandwehren im Sinne von Pflichtfeuerwehren vor: Alle taugliche, 16- bis 60-jährigen männlichen Einwohner eines Ortes sind zum Dienst in der Brandwehr verpflichtet, ein jeder muss Während dieser „Dienstzeit“ insgesamt drei Jahre lang eine Führungsposition einnehmen. Alle Gespannhalter sind in festzulegender Reihenfolge verpflichtet, die Spritze zu bespannen. Der Brandmeister ist mit seiner Brandwehr zur sofortigen Hilfeleistung in allen Orten im Umkreis von 7,5 Kilometern verpflichtet. Die Aufsicht über die Brandwehren liegt beim Amtsvorsteher als Oberbrandmeister. Örtlicher Führer ist der Brandmeister.
Die Einrichtung der Freiwilligen Feuerwehr ist nicht eindeutig als Alternative genannt. Ist aber eine solche im Ort vorhanden und genügt sie aufgrund von Stärke und Ausrüstung den durch die Polizeiverordnung verlangten Auflagen, so wird eine Brandwehr als Pflichtwehr obsolet. (In Bornhöved zum Beispiel gibt es lange Zeit beide Arten von Wehren, die Brandwehr ist dabei de facto die „Ersatzwehr“, die vom örtlichen Brandmeister mitgeführt wird, Anmerkung.)
03.08.1889
Zur Wahl von Schöffen und Geschworenen werden die Gemeinden angewiesen, Urwählerlisten an das für sie zuständige Amtsgericht zu senden. Für die Gemeinden der Ämter Bornhöved und Stocksee ist das Amtsgericht in Bramstedt zuständig. Dieses deckt auch die Stadtgemeinde Segeberg, in der es noch kein Amtsgericht gibt, ab.
01.10.1889
Im Amt Bornhöved ist Hufner Heinrich Christian Saggau aus Schmalensee zum Amtsvorsteher ernannt. Sein Stellvertreter ist mit Hufner Johannes Detlef Harder ebenfalls ein Schmalenseer.
01.10.1889
Die Schmalenseer mit jährlich 1.288,80 Mark besoldete Lehrerstelle ist neu zu besetzen. Bewerbungen waren bis zum 15.08.1889 an den Kreisschulinspektor, Pastor Bruhn in Schlamersdorf, zu richten. Nimmt der neue Lehrer die ihm zustehende Bewirtschaftung des Schullandes nicht in Anspruch, so ist die Schulgemeinde Schmalensee bereit, ihm hierfür jährlich zusätzliche 529,20 Mark zu zahlen.
08.10.1889
Der Kreis Segeberg ist in Patrouillenbezirke der Gendarmen aufgeteilt. Der Bezirk Bornhöved umfasst Bornhöved, Gönnebek, Schmalensee, Muggesfelde, Grönwohld, Nehms, Stocksee, Damsdorf, Tarbek, Tensfeld, Rickling, Kuhlen, Pettluis, Alt-Erfrade, Daldorf, Blunk und Hamdorf.
10.11.1889
Die Ortskrankenkasse Bornhöved hält im Tarbeker Gasthaus eine weitere Generalversammlung ab.
19.11.1889
In Bornhöved findet zur Verbreitung der Inhalte der „„Polizeiverordnung betreffend das Feuerlöschwesen auf dem platten Lande“ vom 15.04.1889 eine Zusammenziehung von Oberbrandmeistern und Brandmeistern der Region statt. Der Feuerlöschinspektor Wernrich nimmt eine entsprechende Unterrichtung vor und nimmt auch Lehrvorführungen mit vorhandenen Feuerwehrkräften – der Freiwilligen Feuerwehr Bornhöved – vor.
20.11.1889
Den drei Gemeinden des Amtes Bornhöved und der Kirchengemeinde Bornhöved wird durch die königliche Kreiskasse eine Grundsteuerentschädigung ausgezahlt.
30.11.1889
Stichtag für alle Schulgemeinden der Provinz Schleswig-Holstein, ihre Bereitschaft und den daraus erfolgenden Bedarf zur Anbringung von Blitzableitungen an den Schulgebäuden zu melden. Die königliche Regierung hatte solches zunächst nur für Reet gedeckte Häuser vorschreiben wollen, nimmt nun aber eine Ausstattung aller Schulen in Betracht. Die jeweilige Schulgemeinde muss vor allem ihre Bereitschaft bekunden, die pauschale Erstgebühr von 10 Mark für jede Blitzableitung übernehmen zu wollen.
04.12.1889
In Ergänzung der „Polizeiverordnung betreffend das Feuerlöschwesen auf dem platten Lande“ vom 15.04.1889 erlässt der Regierungspräsident der Provinz Schleswig-Holstein Dienstanweisungen für die Oberbrandmeister, Brandmeister, Abteilungsführer und Mannschaften der Brandwehren.
12.12.1889
Der Gönnebeker Hufner Blöcker ist zum Schiedsmann bzw. Sachverständigen für die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen im Jahr 1890 im Amt Bornhöved ernannt worden.
28.12.1898
Das Segeberger Kreis- und Wochenblatt vermeldet: „In Schmalensee hat sich eine Freiwillige Feuerwehr gebildet, der 24 Mann activ beigetreten sind. Als Hauptmann dieser Wehr ist der Meiereivorsteher Landschoof gewählt worden.“