1880
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10.01.1880
Approbierter Tierarzt in Bornhöved ist Herr Elend.
15.02.1880
Drei Hengste, so genannte „Beschäler“ des Königlichen Schleswig-Holsteinischen Landgestüts Traventhal, werden in Bornhöved stationiert. Der Deckpreis beträgt 15 Mark.
03.03.1880
Die Mitglieder der Spar- und Leihkasse für Bornhöved, Gönnebek und Schmalensee halten in Bornhöved eine Generalversammlung ab. Trotz einer wirtschaftlich schlechteren Lage ist man mit der Bilanz zufrieden.
08.03.1880
Im Segeberger Gasthaus „Zur Harmonie“ findet die Musterung der in den Jahren 1858/59 und früher geborenen Wehrpflichtigen aus Schmalensee und zahlreichen weiteren Gemeinden statt.
13.03.1880
Unter der Schirmherrschaft des Deutschen Kronprinzen wird, angelehnt an eine Altersrenten- und Kapitalversicherung, die Stiftung „Kaiser-Wilhelm-Spende“ eingerichtet. Diese nimmt Kleinanlagen an und gewährt Darlehen. Die Stiftung wird bis auf die Ebene der Landkreise unter Zuhilfenahme staatlicher Einrichtungen organisiert. Im Kreis Segeberg ist der Kreiskassen-Rendant Vertreter der Stiftung, die aber auch über Delegierte in den größeren Orten verfügt. So in Bornhöved, wo Ortsvorsteher Lantau Mitglieder auf- und Einlagen annimmt.
15.03.1880
Kaiser Wilhelm I. genehmigt das am 09.06.1879 durch die Segeberger Kreisversammlung erlassene Statut für den Kreis Segeberg.
24.03.1880
Unterhalb der Ebene der Kreise Segeberg gibt es noch die Städte und Flecken sowie den Güterdistrikt. An die Stelle des vormaligen Amts Segeberg treten in Finanzfragen der ländlichen Ämter bzw. Ladgemeinden zwei Kirchspielvogteibezirke (Bramstedt und Segeberg), die ab 0.07.1880 offiziell ihre Tätigkeit aufnehmen. Das Amt Bornhöved gehört dem Segeberger Kirchspielvogteibezirk an, welcher über das Budget für das Jahr 1880 berät.
27.03.1880
In Bornhöved stirbt der Arzt Groth. Von 1831 bis 1876 war er ununterbrochen Arzt in Bornhöved, dann kurz in Hamburg und Altona, später aber wieder in Bornhöved.
03.04.1880
Gleich zwei Einrichtungen umwerben die Volksschullehrer der Provinz Schleswig-Holstein, um diese zur Absicherung der Witwen und Waisen zu bewegen, die Waisenkasse für die Volksschullehrer und der Pestalozzi-Verein, der auch einen Segeberger Kreisverein unterhält.
07.04.1880
Die Budgetberatungen im Kommunalverband des Kirchspielvogteibezirks Segeberg werden fortgesetzt.
05.-19.04.1880
In der Königlichen Steuerkasse zu Segeberg sind die Grund- und Gebäudesteuer-Heberollen für das Rechnungsjahr 1880/81 zur Einsichtnahme durch die Steuerpflichtigen ausgelegt.
10.04.1880
Um 9 Uhr beginnt in Bornhöved die Herbstkontrollversammlung aller Angehörigen des Reserve-Landwehrbataillons Nr. 86 (Altona) aus diesem Bezirk der Landwehr-Kompanie Segeberg.
17.04.1880
Den Gemeindevorstehern wird auferlegt, ein Gemeinderechnungsbuch zu führen, in das alle Einnahmen und Ausgaben mit Ausnahme der Kirchen- und Schullasten aufzunehmen sind.
29.05.1880
Eine Verordnung des Preußischen Innenministeriums regelt die Verpflichtung kommunaler Behörden, beispielsweise des Gemeindevorstehers, zur Ablage bei diesem eingegangener oder vorübergehend aufbewahrter Schriftstücke und Dokumente.
05.06.1880
Zur Verbesserung des Brandschutzes wird das Regulativ über das Feuerlöschwesen aus dem Jahr 1870 erweitert: Tritt in einem Ort ein Brand aus, der nicht Standort der Spritze ist, so hat der betreffende Gemeindevorstand die Spritze durch reitenden Boten herbei rufen zu lassen. Wird das Feuer vom Stationierungsort der Spritze schon vor Benachrichtigung erkannt, ist die Spritze unverzüglich mitsamt drei bis vier Wasserwagen in Marsch zu setzen.
23.06.1880
Der Segeberger Kirchspielvogteibezirk befasst sich in einer Sitzung mit der Rechnungsablage.
25.06.1880
Stichtag für die ländlichen Polizeibehörden des Kreises Segeberg zur Meldung sämtlicher Schankwirtschaften an den Königlichen Landrat.
30.06.1880
Die Petitionskommission des Abgeordnetenhauses (Preußischer Landtag, Anmerkung) befasst sich mit der Eingabe von Petenten aus dem Kreis Segeberg, auch aus dem Kirchspiel Bornhöved. Dabei geht es um die Beschlagnahme von 1.300 Trainpferden im Herzogtum Holstein durch die dänische Staatsmacht am 04.12.1863 im Vorwege zu Kamphandlungen mit Preußen und Österreich, in deren Folge Dänemark seinen Zugriff auf Schleswig-Holstein verlor. Die Kommission stellt fest, dass Ansprüche an Preußen als neue Staatsmacht bestehen, ist sich aber bezüglich der Höhe der Entschädigung nicht einig.
01.07.1880
Der Anlageverband des ehemaligen Amtes Segeberg ist aufgelöst. An seine Stelle treten in Finanzfragen der ländlichen Ämter bzw. Ladgemeinden zwei Kirchspielvogteibezirke (Bramstedt und Segeberg), die jeweils einen Kommunalverband der Landgemeinden bilden. Der Schmalenseer Hufner Fritz Denker wird zu einem der Rechnungsprüfer im Segeberger Verband gewählt.
03.-05.07.1880
In Segeberg erfolgt die Ersatzaushebung auf Grundlage der durch die Gemeindebehörden zu führenden Militärstammrollen.
04.07.1880
In der Stadt Segeberg findet das Wanderfest der Kampfgenossenvereine 1870/71 des nordöstlichen Holsteins statt. Der Bornhöveder Verein ist scheinbar nicht vertreten.
17.07.1880
Sitzung des Segeberger Kreistages, dem auch Hufner Matthias Christian Saggau aus Schmalensee angehört. Trotzdem Saggau sich mit Nachdruck und nicht zum ersten Mal für eine Übernahme der „Irrenkosten“ des Gesamtarmenverbandes Bornhöved durch die Kreiskasse einsetzt, wird dieser Antrag abgelehnt.
Zu Schiedsleuten in Ragen der Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen im Bezirk Bornhövedwerden der Hufner Blöcker aus Gönnebek, Hufner Nero aus Tarbek und Hauschildt aus Bornhöved ernannt.
24.07.1880
In der Provinz Schleswig-Holstein soll die Postbeförderung beschleunigt werden. Dazu sollen die Landbriefträger auf dem platten Land mit zweirädrigen Pferdekarren ausgestattet werden. Währen der jeweilige Briefträger den Wagen gestellt bekommen soll, muss er das Pferd selbst anschaffen. Dafür wird ein Vorschuss aus der Postkasse gewährt, der binnen fünf Jahren abzutragen ist. Zum Unterhalt des Pferdes wird ein jährlicher Zuschuss in Höhe 750 Mark gewährt.
04.08.1880
Die Einwohner der Amtsgerichtsbezirke werden ermahnt, nur zu den festgesetzten Sprechstunden die Gerichte aufzusuchen und Anträge vorzubringen, um die Arbeit der Gerichte nicht unnötig zu stören. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass in Bornhöved an jedem zweiten Montag des Monats Gerichtstage stattfinden, bei denen ebenfalls Anträge vorgebracht werden können.
24.08.-01.09.1880
Manöver im Raum Bornhöved. In Schmalensee liegen zwei Drittel einer Eskadron des Husarenregiments Nr. 15, zusammen 3 Offiziere, 78 Mann und 82 Pferde.
25.08.1880
Streunende Hunde, die in freier Wildbahn angetroffen werden, sind laut Polizeiverordnung vom 18.11.1879 sofort zu erschießen. Gefangene Hunde, die nach acht Tagen nicht zurück gefordert sind, werden ebenfalls getötet. Wer Hunde sonst unbeaufsichtigt lässt, hat eine Strafe von 30 Mark zu entrichten.
25.-31.08.1880
Im Raum Bornhöved findet ein Manöver des Husarenregiments Nr. 15 statt.
01.10.1880
Wahlen zum Segeberger Kreistag. Schmalensee liegt im 5. Wahlbezirk, ebenso Bornhöved, Blunk, Damsdorf, Gönnebek, Hamdorf, Stocksee, Tarbek, Tensfeld und Travenhorst.
Gewählt wird als Abgeordneter in der Gruppe der Landgemeinden der Schmalenseer Hufner Matthias Christian Saggau. Stellvertretender Abgeordneter wird der Hufner Claus Blöcker aus Gönnebek. In der Gruppe der Großgrundbesitzer wird Hofbesitzer Behr auf Stockseehof, wohnhaft in Ascheberg, gewählt.
02.10.1880
Eine Übersicht der im Kreis Segeberg einzeln liegenden Wohnplätze enthält für Schmalensee keine Angaben.
06.10.1880
In Bornhöved wird ein Verein gegen Bettelei gegründet. Die Mitglieder verpflichten sich nicht nur, Bummelantentum und Bettelei nicht zu unterstützen. Sie wollen betreffende Personen über die Fürsorge dem Arbeitsprozess zuführen helfen.
01.11.1880
Um 9 Uhr beginnt in Bornhöved die Herbstkontrollversammlung aller Angehörigen des Reserve-Landwehrbataillons Nr. 86 (Altona) aus diesem Bezirk der Landwehr-Kompanie Segeberg. Die routinemäßige Begutachtung der Reservisten durch den Bezirksfeldwebel steht ganz unter dem Eindruck einer Verlängerung der Dienstzeiten für Reservisten um ein halbes Jahr. Grund ist, dass eine Gesetzesänderung bezüglich der Einstellung von Militärpflichtigen im Falle einer Mobilmachung aller Streitkräfte einen ganzen felddienstfähigen Jahrgang weniger bedeuten würde. Somit werden die 1868 eingetretenen Reservisten nicht nach 12 Jahren sondern nach 12½ Jahren zum Landsturm, die 1873 eingetretenen nicht nach Ablauf von 7 sondern von 7½ Jahren zur Landwehr überführt.
03.11.1880
Der Entwurf einer überarbeiteten Kreisordnung für die Provinz Schleswig-Holstein liegt vor. Diese soll am 01.04.1882 in Kraft treten und sieht vor, dass die Polizeigewalt im Namen des Königs ausgeübt wird. Außerdem soll die gutsherrliche Polizei aufgehoben werden. Den Kreiseingesessenen wird das Vorschlagsrecht zur Besetzung des Landratsamtes eingeräumt.
20.11.1880
Im benachbarten Stocksee ereignet sich ein schlimmer Jagdunfall. Der örtliche Lehrer geht mit seinem neunjährigen Sohn in der Abenddämmerung jagen. Der Lehrer beauftragt den Sohn, einige Koppeln abzutreiben. Doch da fällt ein Schuss: Ein anderer Jäger hat versehentlich den Lehrersohn erschossen.
01.12.1880
Im Deutschen Reich wird eine Volkszählung durchgeführt. Diese soll zukünftig alle fünf Jahre erfolgen.
04.12.1880
Sitzung des Segeberger Kreistages mit dem Abgeordneten Matthias Christian Saggau aus Schmalensee. Dieser wird in die Kreiswegekommission gewählt.
17.12.1880
Gendarm Radüge aus Bornhöved gelingt es, einen im März aus dem Gefängnis von Glückstadt entwichenen Sträfling zu verhaften.
22.12.1880
Im Kirchspiel Bornhöved hat sich ein Komitee gebildet, das sich um die Kirchenheizung kümmern möchte.
24.12.1880
Von der Plankammer der Königlichen Landaufnahme zu Berlin sind topografische Karten Preußens im Maßstab 1:25.000 herausgegeben worden, die auch durch Privatkunden bezogen werden können. Darunter, den Kreis Segeberg betreffend, auch das Kartenblatt „Bornhöved“.
1863 respective 1864 gestellten Trainpferde.“