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Juli-Meldungen der älteren und jüngeren Vergangenheit aus Schmalensee und Umgebung – Teil 1

Schmalensee, den 01. 07. 2024

Auch im Jahr 2024 werfen wir den Blick zurück in die Geschichte unseres Dorfes und seiner Umgebung. Alte Zeitungen geben Aufschluss über längst vergessene Geschehnisse und bieten Gelegenheit für Erinnerungen. Quelle dieser Sammlung ist das Archiv der Segeberger Zeitung. Bildmaterial aus Familienalben rundet die Beiträge mitunter ab.

Für die treue Leserschaft in Schmalensee und darüber hinaus werden wir in jedem Monat die historischen Meldungen zweigeteilt veröffentlichen – immer am 1. und am 15. Tag, um ihr ein Mehr an geschichtlicher Unterhaltung zu bieten. Hier der erste Teil für den Monat Juli.

 

Schlimmes Feuer in Tarbek vor 130 Jahren: Mitten in der Ernte entzündet am 2. Juli 1894 ein vorüberziehendes Gewitter in Tarbek das Anwesen der Landwirtin und Witwe Saggau. Allerorts müssen die mittels Hornsignalen alarmierten Feuerwehrleute von den Feldern herbeieilen. Laut Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Kalübbe wird sie gegen 16 Uhr alarmiert und kann erst etwa 30 Minuten später ausrücken. Während die Löschmannschaften aus Tarbek und Bornhöved als erste vor Ort sind und noch Mobiliar retten können, können die später eintreffen Wehren aus Kalübbe, Schmalensee, Damsdorf und Tensfeld ihre Spritzen aus Mangel an Wasser nicht zum Einsatz bringen. Das Haus brennt bis auf das Mauerwerk aus. Ein Schwein verbrennt, vier weitere Schweine, die schwere Verletzungen haben, müssen geschlachtet werden. Der Bericht im Segeberger Kreis- und Wochenblatt betont, dass Witwe Saggau bei der Landesbrandkasse versichert ist. Das Blatt lässt, im Gegensatz zum Tätigkeitsbericht der Schmalenseer Wehr, die Wehren aus Kalübbe und Damsdorf unerwähnt, hebt dafür hervor, dass die Tarbeker Wehr keine freiwillige, sondern eine Zwangswehr ist. 

 

Die Kaiserin schenkte eine Bibel: Die Kirchengemeinde Bornhöved begeht am 2. Juli 1899, vor 125 Jahren, ihr 750-jähriges Kirchenjubiläum. Pastor Voß gestaltet den Gottesdienst, Wankendorfs Pastor Peters hält die Predigt und Probst Beckmann weiht die Geschenke. Darunter eine prachtvolle Altarbibel, gegeben von der Kaiserin und Preußischen Königin. Die Gemeinde selbst hat einen neuen Altarteppich und ein neues Altarbild angeschafft. Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es ein Essen in einem Bornhöveder Gasthaus, an dem alle Gemeindeglieder teilnehmen können. Am Nachmittag gibt es auf der Petershöhe eine Feier für die Kinder. 

 

Was die Lehrer beschäftigt: Im Gasthof Rauert in Bornhöved führt der Lehrerverein für Bornhöved und Umgebung am 3. Juli 1909, vor 115 Jahren, seine Monatsversammlung durch. Der Vorsitzende, Gönnebeks Lehrer Böttger, referiert über „Die Vorbereitung des vorschulpflichtigen Kindes auf die Schule“. Als Delegierte zur Kreislehrerversammlung des Kreises Plön werden Heinrich Göttsch aus Schmalensee und Kalübbes Lehrer Roggenkamp gewählt. 

 

Belauer Straße asphaltiert seit 65 Jahren: Im Beisein von Landrat Dr. Alnor wird am 7. Juli 1959 die Belauer Straße nach Beendigung aller Ausbau- und Asphaltierungsarbeiten eingeweiht. Für rund 55.000 DM wurde das 1,1 Kilometer lange Straßenstück fertiggestellt. 9900 DM davon trug die Gemeinde. Zum 1. April 1960 soll die Übernahme als Landstraße II. Ordnung erfolgen.

 

Veteranentreffen in Bornhöved: In Bornhöved findet am 10. Juli 1904, vor 120 Jahren, der Kreiskriegerverbandstag statt. Dieser beginnt mit einem Empfang und anschließender Delegiertenversammlung in Rauerts Gasthof. Danach gibt es im Gasthof Zur Linde ein Festessen. Von dort bewegt sich ein Festzug durch den Ort bis zur Petershöhe, wo es ein Konzert geben wird. Am Abend werden in den Gasthäusern von Hauschildt (Zur Linde) und Suhr Festbälle veranstaltet. Ursprünglich sollte der Verbandstag am 19. Juni durchgeführt werden. Doch aufgrund zahlreicher weiterer Festlichkeiten im Juni kam es zur Terminverlegung.

 

Ein neues Haus für die Kirchengemeinde: Die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Bornhöved hält am 12. Juli 1994, vor 30 Jahren, eine Gemeindeversammlung ab. Im Mittelpunkt der gut besuchten Veranstaltung steht der geplante Neubau eines Gemeindehauses am Berliner Platz. Für rund 2 Millionen DM soll dort ein zweigeschossiger Bau entstehen, da die seit Jahrzehnten genutzte, umgebaute Pastoratsscheune, den Bedürfnissen nicht mehr genüge. Die Hamburger Architektin Brigitte Siemonsen ist bereits von einer Bewertungskommission ausgesucht worden, das Projekt zu realisieren. Der Vorsitzende des Kirchengemeinderates, Dr. Johannes Rickert, und Finanzwart Horst Döding müssen nun ein Finanzierungskonzept erarbeiten, denn die Rücklage der Kirchengemeinde beträgt nur 700.000 DM.

 

Auch Schmalenseer erhalten nachträgliche Ehrung: Die nationalsozialistische Reichsregierung hat es möglich gemacht und der Reichspräsident stiftet am 13. Juli 1934, vor 90 Jahren, das „Ehrenkreuz des Weltkrieges“. Wer als Teilnehmer am Ersten Weltkrieg keine Auszeichnung erhielt, soll nun nachträglich geehrt werden. Auch einige Schmalenseer erhalten das Ehrenkreuz, das aber eigenhändig beantragt werden muss. Es gibt drei Ausfertigungen des Ehrenkreuzes, das für Frontkämpfer, eines für Kriegsteilnehmer im Allgemeinen und eines für Witwen und Eltern. Johannes Behrend zum Beispiel hat eines für Frontkämpfer erhalten. 

 

Verbot des „unwürdigen Verhaltens“ gegenüber Gefangenen: Am 14. Juli 1944, vor 80 Jahren, verbreitet das Segeberger Kreis- und Tageblatt diesen Aufruf an die Bevölkerung: „Besatzungen abgeschossener Feindflugzeuge werden häufig von der Landbevölkerung oder von der Landwacht festgenommen, bevor sie der Wehrmacht übergeben werden können. Es wird hierbei darauf hingewiesen, dass strengstens verboten ist, sich mit den Gefangenen zu unterhalten, sie auszufragen, ihnen Verhaltensmaßregeln zu geben usw. Oft bieten die Gefangenen Zigaretten, Kaugummi, Schokolade und ähnliches an. Die Annahme solcher Dinge ist nicht nur strafbar, sondern auch im höchsten Maße unwürdig. Soweit durch Nichtbeachtung dieser Verbote Feinderkenntnisse verhindert werden, ist wegen Schädigung der Reichsverteidigung mit besonders schweren Strafen zu rechnen.“

 

Bericht vom Schulsport vor 85 Jahren: Im Kreis Segeberg gibt es 1939 organisierten Schulsport. In der Handballrunde des Kreisabschnitts Bornhöved, von der das Segeberger Kreis- und Tageblatt in seiner Ausgabe vom 15. Juli 1939 berichtet, gewinnt eine Mannschaft der Schulen Stocksee/Schmalensee/Tensfeld mit 11:0 gegen die Mannschaft der Schulen Daldorf/Tarbek/Blunk. In einem weiteren Spiel setzt sich die Bornhöveder Schule mit 2:1 gegen Stocksee/Schmalensee/Tensfeld durch. Das höchste Ergebnis aber fällt im Spiel Schule Damsdorf gegen Schule Gönnebek – es endet 18:2. 

 

 

Bild zur Meldung: Bild von der Freigabe der Belauer Straße am 7. Juli 1959

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Historisches 2024-07-01 (01. 07. 2024)

Kontakt
 

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Dirk Griese
Dorfstr. 18
24638 Schmalensee

 

Tel.: (04323) 6253
E-Mail:

 

 

 

 

 

 
 
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