Ein Hauch von Fußball-EM beim Dienst der Feuerwehr

Der Vergleich liegt nahe: Etliche Aktive der Freiwilligen Feuerwehr Schmalensee sind junge Eltern. Und deren Nachwuchs hat sich gerade erst beim Vogelschießen auf dem Bolzplatz wieder so richtig bespaßen lassen dürfen. Da wundert es nicht, dass auch der jüngste Dienstabend der Blauröcke zur Stationsausbildung wurde – mit ganz besonderem Flair und Spielwitz. 

Gruppenführer Christopher Orth hatte sich Einiges einfallen lassen für die Kameradinnen und Kameraden, die sich durchaus die Augen rieben, als sie das Gerätehaus am Bolzplatz am Abend des 11. Juni erreichten. Auf diesem standen Pylonen und kleine Verkehrsschilder, verschiedenfarbige Steine und ein recht einsamer Eimer, ein skurriles Leitergestell und ein privater Pkw sowie – zwei Minifußballtore und diverse Bälle. War man auf der falschen Veranstaltung?

Weit gefehlt: Hier sollte der Umgang mit Feuerwehr-Equipment spielerisch gelöst werden. Nur gut, dass die Dienstbeteiligung, auch zur Freude von Wehrführer Peter van het Loo, an diesem Dienstagabend hoch war. Sowohl der „Chef“ als auch der Rest der anwesenden Führung reihte sich munter ein in die Übungstruppe, die verschiedene Aufgaben und Szenarien zu bewältigen hatte. 

Oft praktiziert und immer wieder neu: Knoten und Bunde. Dafür diente die Leiterkonstruktion. Der Überlieferung nach musste keine Leine später davon abgeschnitten oder daran zurückgelassen werden. Und niemand schnürte sich oder einzelne Körperteile ein. Gut gemacht!

Eine weit größere Herausforderung: Die Anwendung der Fahrzeug-Löschdecke. Die musste zu zweit und mit einer Atemluftflasche auf dem Rücken über einen Pkw gezogen werden. Simuliert wurde damit die Eindämmung eines Fahrzeugbrandes. Nach der Methode „learning by doing“ entwickelten die Teams recht fix eine Technik, das Auto luftdicht zu verpacken. Wie es im realen Einsatz ausgeht, wenn Feuer und Stress ihre Wirkung entfalten bleibt abzuwarten – die Schmalenseer Decke (jede Segeberger Wehr hat eine erhalten) hat noch keine „Feuertaufe“ gehabt. 

Filigrane Technik im Umgang mit dem Strahlrohr war gefordert: Auf eine recht deutliche Distanz galt es, den besagten Eimer zu befüllen. Welcher Strahl, welcher Bogen? Die meisten hatten den Dreh bald raus. Schwieriger war es, aus einer Gruppe aufgestellter Steine die „dunklen“ heraus- und herunterzuspritzen. Das dafür nötige Feingefühl hatte längst nicht jeder. Tja: „Wasser marsch“ ist nun mal nicht gleich „Wasser marsch“!

Das galt natürlich auch an der Station mit den kleinen Fußballtoren, in denen mittels Wasserstrahls die Bälle unterzubringen waren. Aber auch das war gar nicht so leicht – was bestimmt an der Unebenheit des Rasens und nicht an den unruhigen Händen an den Strahlrohren gelegen hat. Klare Gewinner jedenfalls gab es – aus sportlicher Sicht – nicht. Hoffentlich trifft die deutsche Mannschaft bei der gerade begonnenen Fußball-Europameisterschaft besser!

Ach ja: Wo kam eigentlich das Wasser her? Richtig: Dafür musste erst eine Leitung vom Hydranten aufgebaut werden. Tat gar nicht wehr – schließlich warteten diverse Stationen…

Bleiben Pylonen und Verkehrsschilder, die natürlich etwas mit dem Einsatzfahrzeug und der Fahrkunst der Bediener auf sich hatten. Hier galt es, Abstände richtig einzuschätzen, mit beengtem Wendekreis klarzukommen und das Zusammenspiel mit Einweisern zu üben. Die gute Nachricht in Richtung Finanzausschuss der Gemeinde: Der Wagen ist, wenn auch schon 20 Jahre alt, weiterhin einsatztauglich. 

Und der Gruppenführer? Der erhielt, was bei Geknechteten ja eher unüblich ist, nach Beendigung der umfangreichen Ausbildung und Verstauen der zahlreichen genutzten Gerätschaften sowie Verzehr einer stärkenden Wurst den (berechtigten) Applaus der Mannschaft. 

Neugierig geworden? Wer Interesse an einer aktiven Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr Schmalensee hat, findet auf der Gemeinde-Homepage reichlich Informationen, den Jahresdienstplan und Kontakte. 

Außerdem ist der Besuch des Bobbycar-Rennens am 22. Juni ab 13 Uhr in der Damsdorfer Straße zu empfehlen, bei dem man bestimmt ein paar gute Gespräche mit den Kameradinnen und Kameraden der Wehr führen kann.