Vor 60 Jahren: Freiwillige Feuerwehr Schmalensee feiert 75-jähriges Bestehen

Das 60-jährige Bestehen wurde klein gefeiert, 1949 wirkten die Folgen des Weltkriegs in der Freiwilligen Feuerwehr Schmalensee noch nach. Das 70-Jährige muss wohl unter den Tisch gefallen sein, aber zum 75. gab es das „große Besteck“ - einen Amtsfeuerwehrtag in Schmalensee. 

Am Sonntag, 12. Juli 1964, vor 60 Jahren, war es so weit. Und erstmals wurden auch reichlich Fotos gefertigt – in Farbe und in Schwarzweiß. 

Um 13 Uhr konnte Bürgermeister Hellmut Saggau, zugleich Bürgermeister der Gemeinde, die Gäste in Schmalensee begrüßen, darunter den neuen Amtswehrführer Walter Koch, der erst vor Kurzem Willy Steenbock abgelöst hatte. Auch der stellvertretende Kreiswehrführer Heini Juister und Amtmann Biß waren unter den Gästen. 

Mit einem Festumzug durch das Dorf, begleitet von der Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr Bornhöved, begann der Amtsfeuerwehrtag, an dem sich alle Wehren des Amtes Bornhöved beteiligten. Auch die aus Trappenkamp – auch wenn die Gemeinde eigenständig geworden war. 

Am Ehrenmal in der Ortsmitte fand ein Antreten mit Kranzniederlegung und ersten Ansprachen statt. Von dort ging es in den heutigen Grasweg, auf eine Koppel des Bauern Jürgen Stegelmann. Dort wurde der Fuhrpark aufgefahren – noch waren längst nicht alle Wehren voll motorisiert, unter anderem die aus Schmalensee verfügte über einen Tragkraftspritzenanhänger, der von einem Traktor gezogen werden musste. 

Zunächst zeigten die Wehren aus Damsdorf, Trappenkamp und Schmalensee unter der Leitung des Damsdorfer Wehrführers Bewarder eine Ordnungsübung. Löschmeister Hermann Heiden, stellvertretender Gemeindewehrführer in Schmalensee, leitete dann eine Angriffsübung der Schmalenseer Wehr, an die Übungen mit den Pumpen aller Wehren anschlossen. 

Das verfügbare Bildmaterial aus den Nachlässen der Familien Behrend und Stegelmann zeigt die Arbeiten der Schmalenseer Kameraden mit Tragkraftspritze und Schlauchmaterial. Auf weiteren Fotos ist auch eine Leiterübung zu erkennen. 

In einer Abschlussübung, bei der ein Brand der Stegelmann’schen Hofstelle angenommen wurde, standen Gemeindewehrführer Hellmut Saggau acht Wehren zur Verfügung, deren Lösch-, Ordnungs- und Rettungsarbeiten er und sein Stellvertreter Heyden erfolgreich koordinieren konnten. Und es waren immerhin 15 Meter Steigung vom See zum Hof zu überwinden. 

Nach der Abschlussbesprechung im oder am Gasthof Voß – es gibt Fotos vom Antreten der Wehren auf dem benachbarten Hofplatz des Bauern Kaack, fand erst ein Kommers und dann ein Feuerwehrball statt.