Osterläuten, Ostersteine, Ostern in Corona-Zeiten
Am Ostersonntag, 12. April, läuten um 12 Uhr in Norddeutschland die Kirchenglocken. Es ist ein ökumenisches Osterläuten, das in besonderen Zeiten erklingt. Das Coronavirus bestimmt das Geschehen und verhindert das Abhalten der Gottesdienste.
Für Landesbischöfin Kristina Kühnebaum-Schmidt, die der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, der Nordkirche vorsteht, ist das Osterläuten als Zeichen der Verbundenheit in der Freude über den Sieg des Lebens angesichts des Todes zu verstehen.
Angesichts des gebotenen Verzichts auf österliche Besuche sowie Zusammenkünften zum wichtigsten Fest der Christenheit senden sie und die Erzbischöfe der Erzbistümer Hamburg und Berlin eine Hoffnungsbotschaft aus: Leid und Schmerz sollen nicht das letzte Wort haben.
Ostern falle nicht aus und werde nicht verschoben, heißt es in einer Mitteilung der Nordkirche. Die Kirchen würden das Osterfest feiern, wenn auch in anderer Weise als sonst. Die Landesbischöfin und die Erzbischöfe ermutigen die Gläubigen, dazu von zu Hause aus die verfügbaren medialen Wege wie Fernsehen, Radio und Internet zu nutzen, aber auch die altbewährten Gebets- und Gesangbücher.
Tradition haben in Ostertagen natürlich bunt verpackte Naschereien, bevorzugt Ostereier, die von freudestrahlenden Kindern und auch manchem Erwachsenen gern gesucht werden. Im Hausstand wird das auch möglich sein. Buntes könnte aber auch von anderer Seite kommen: In der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Bornhöved sind sogenannte Ostersteine bunt bemalt worden und könnten dem einen oder anderen bei der Ostereiersuche begegnen.
Die Ostersteine sind aber nicht nur bunt, sie sind mit „Mutworten“ beschrieben, die an die Botschaft der Landesbischöfin ebenso anknüpfen wie den Zeitgeist aufgreifen. So lässt sich das Wort „Hamstern“ vom aktuellen „Unwort“ ins Positive lenken: Nicht Lebensmittel und Klopapier soll der Sucher hamstern, sondern Hoffnung.
Allen Leserinnen und Lesern ein frohes Osterfest.
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